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Scheitholzkessel: die günstigste Art zu heizen

29. Oktober 2019 von BWS Kommentar verfassen

Mit einem Scheitholzkessel können Sie kostengünstig heizen, die Umwelt schonen und dabei auf einen Rohstoff aus der Region setzen.

Gas- und Ölheizungen sind sehr weit verbreitet, haben aber einen großen Nachteil: die Preise von Gas und Öl können schwanken. Zudem wird ein Großteil dieser Ressourcen aus dem Ausland bezogen. Zum Betreiben einer Gasheizung wird außerdem eine Gasleitung zum Haus benötigt, welche in manchen Regionen nicht vorhanden ist bzw. der Anschluss zu teuer wäre. Eine Ölheizung benötigt zwar keine Leitung, aber einen Tank der regelmäßig befüllt werden muss. Auch das kann abhängig vom Gebiet sowie des Grundstücks manchmal nicht umgesetzt werden.

Der Scheitholzkessel hingegen benötigt weder eine Gasleitung noch einen Öltank. Das Heizen erfolgt mit Holzscheiten die kostengünstig aus der Region erworben werden können. Stückholz bzw. Holzscheite sind darüber hinaus kaum von Preisschwankungen betroffen, was die Heizkosten gut planbar macht.

Scheitholz
Photo by Aldo Schumann on Unsplash

Funktionsweise des Scheitholzkessels

Der Scheitholzkessel, auch Holzvergaser und Stückholzkessel genannt, verbrennt das Holz in mehreren Schritten. Dazu besteht der Stückholzkessel aus zwei Brennkammern. In der ersten Kammer wird das Holz verbrannt. Diesen Vorgang nennt man Pyrolyse und er sorgt dafür, dass ca. 70 % der Energie des Holzes gewonnen wird. Das Volumen der Holzscheite nimmt dabei um 85 % ab.

Die durch die Verbrennung entstandenen Gase werden in die zweite Brennkammer geleitet. Dort verbrennen diese mit Sauerstoff aus der Luft. Dadurch werden die restlichen 30 % der Energie aus dem Holz freigesetzt.

Scheitholzheizung mit Pufferspeicher

Sobald mit der Verbrennung der Holzscheite begonnen wurde, kann dieser Vorgang nicht so einfach wieder gestoppt werden. Falls zu dem Zeitpunkt der Verbrennung nicht viel Wärme benötigt wird, sollte diese im Idealfall zwischengespeichert werden. Zu diesem Zweck lohnt es sich einen Pufferspeicher oder auch Schichtladespeicher zu verwenden. Diese speichern die Wärme vorübergehend und sorgen dafür, dass Warmwasser zur Verfügung steht, auch wenn gerade keine Holzverbrennung statt findet.

Lagerung des Scheitholz

Auch wenn kein Gasanschluss oder Öltank benötigt wird, ist trotzdem ein Lager für die Holzscheite notwendig. Dabei ist vor allem wichtig, dass das Holz trocken gelagert wird um eine reibungslose Verbrennung zu gewährleisten. Die Lagerung kann dabei in trockenen Kellerräumen oder mit einer wetterfesten Abdeckung auch außerhalb der eigenen vier Wände realisiert werden. Achten Sie auch darauf, dass Holz mindestens ein Jahr getrocknet werden muss bevor die volle Energiemenge für die Verbrennung bereit steht.

Händisches Nachlegen des Scheitholz

Im Gegensatz zur Gas- bzw. Ölheizung muss bei einem Scheitholzkessel das Holz manuell nachgelegt werden. Das sollte vor der Anschaffung auf jeden Fall beachtet werden, da das Holz je nach Bedarf teilweise mehrmals pro Tag nachgelegt werden muss. Zu der regelmäßigen Bestückung der Heizung gehört auch das Ausräumen der Asche nach der Verbrennung. Diese Handgriffe sind zwar schnell erledigt, können aber für ältere Personen oder Personen mit Einschränkungen ein Problem darstellen.

Abhilfe schafft hier zum Teil eine Anlage zur automatischen Befüllung des Scheitholzkessels. Diese muss zwar auch alle paar Tage wieder befüllt werden, dafür erspart man sich das (mehrmals) tägliche Nachfüllen.

Warum sind Scheitholzkessel klimaneutral?

Wenn Bäume absterben beginnt die Verrottung des Holzes. Während dieser Verrottung wird das von den Bäumen gespeicherte CO2 freigesetzt. Da die selbe Menge an CO2 auch beim Heizen mit Holz freigesetzt wird, spricht man von einer klimaneutralen Heizung. D.h. für den CO2-Ausstoß spielt es keine Rolle ob die Bäume verrotten oder verbrannt werden. Wird das Holz jedoch für den Hausbau verwendet, bleibt das CO2 dort gespeichert und wird nicht wieder freigesetzt.

Kategorie: Allgemein

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